Übung 2

„Gebt die Patente Frei!“ Globale Ungleichheit beim Zugang zu Corona-Impfstoffen


zur übung

methodenbeschreibung

Kurzdefinition

Eine viel diskutierte globale Strategie zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie ist die Freigabe von geistigem Eigentum auf Impfstoffe. Indien und Südafrika reichten am 2. Oktober 2020 bei der Welthandelsorganisation einen Antrag ein: Geistige Eigentumsrechte, wie Patente auf COVID-19-Impfstoffe, sollen für die Zeit der Pandemie ausgesetzt werden können. Dadurch solle die globale Verteilung erleichtern werden. Bisher (Juli 2021) blockierten einige Staaten des Globalen Nordens diesen Antrag. „Gebt die Patente frei“ titelte ein offener Brief von über 200 Organisationen aus dem Globalen Süden, in dem sie Angela Merkel und die EU im Februar 2021 aufforderten, die Freigabe nicht länger zu blockieren.
Die Teilnehmer*innen lernen die Argumente verschiedener Akteur*innen für und gegen die Freigabe von Patenten kennen. Sie tauschen sich in einer „Twitter-Diskussion“ über die verschiedenen Standpunkte aus und reflektieren globale Machtverhältnisse beim Zugang zu Gesundheit.

Methode: Kleingruppenarbeit und Diskussion

Zeitaufwand: ca. 120 Minuten (in Online-Formaten ggf. mehr Zeit einplanen)

Zielgruppen: ab Klasse 9

Gruppengröße: 8 – 30 Teilnehmer*innen

Arbeitsmaterial: Factsheets, Arbeitsauftrag Kleingruppenarbeit, Vorlage „Twitter Post und Likes“

Präsenz-Format (Material): Stuhlkreis, weitere Räume für Kleingruppen, Moderationsmaterial, Computer, Beamer, Stellwand und Pins

Online-Format (Technische Voraussetzungen): Online-Konferenz-Tool mit folgenden Funktionen: Teilnahme per Video und Audio, Break-Out-Sessions; H5P-Tool (Factsheest für die Kleingruppenarbeit), Board „Twitter Diskussion“ (siehe „Vorlage Conceptboard“ bei den Materialien)

Teamer*innen: mind. 1

Komplexität: Die Übung behandelt ein komplexes globales Thema. Die Teilnehmer*innen arbeiten mit Texten, die eine gewisse Konzentration bei der Aneignung von Wissen voraussetzen. In den Texten werden globale Akteure*innen wie die WTO (Welthandelsorganisation) und WHO (Weltgesundheitsorganisation) thematisiert und die damit verbundenen Herrschaftsverhältnisse problematisiert. Vorwissen über internationale Beziehungen ist hilfreich aber nicht erforderlich. Begriffe und Akteur*innen werden währen der Übung erklärt. Vorwissen zu den Funktionen des Social Media-Kanals Twitter ist hilfreich, aber kein Muss.

Ziele

Die Teilnehmer*innen setzten sich mit verschiedenen Positionen und Argumenten für und gegen eine Entprivatisierung von geistigem Eigentum (Patente) auseinander und tauschen sich über die Bedeutung des Menschenrechts auf Gesundheit sowie des Rechts auf Eigentum aus. Darüber hinaus beschäftigen sie sich mit ungleichen Zugängen zu Gesundheit und reflektieren Machtverhältnisse zwischen dem Globalen Norden und Globalen Süden.

Ablauf

Die Teilnehmer*innen beschäftigen sich mit der Frage, inwiefern eine Aufhebung des Patentrechts auf Corona-Impfstoffe und medizinische Hilfsmittel zu einem global gerechteren Zugang zu Gesundheit führen könnte. Dazu informieren sie sich aus der Perspektive verschiedener Akteur*innen (BioNTech, People’s Health Movement, Regierungen von Indien und Südafrika, World-Health-Organisation (WHO), Regierung von Deutschland) in fünf Kleingruppen anhand von Factsheets zu den verschiedenen Positionen in der Debatte. Im Anschluss tauschen sie sich in einer „Twitter-Diskussion“ über die verschiedenen Standpunkte aus und diskutieren Möglichkeiten. In einer Diskussion reflektieren die Teilnehmer*innen abschließend, inwiefern der Zugang zu Gesundheit global ungerecht verteilt ist und diskutieren Handlungsmöglichkeiten.

Vorbereitung

Der*die Teamer*in informiert sich im Vorfeld zum aktuellen Stand der Debatte um die Freigabe der Patente auf Corona Impfstoffe, -Hilfsmittel und Diagnostika um Teilnehmer*innen aktuelle Informationen geben zu können.

Des Weiteren wird empfohlen, vor der Übung eine Einstiegsübung durchzuführen um wichtige inhaltliche Grundlagen zu legen und Begriffe zu klären. Im September 2021 erscheint eine vorbereitende Übung auf der Projektseite #digital_global.

Bei der Durchführung in Präsenzformaten druckt der*die Teamer*in die Factsheets, den Arbeitsauftrag und die Vorlagen „Twitter Diskussion und „Likes“ für die Kleingruppen aus und gestaltet die Umgebung für die Kleingruppen.

Für die Durchführung in Online-Formaten bereiten die Teamer*innen ein Board (https://conceptboard.com/de/) nach der Vorlage vor. Die Factsheets (Link zur Übungsseite mit dem h5p-Tool) schickt der*die Teamer*in kurz vor der Kleingruppenphase in den Break-Out Rooms an die Teilnehmer*innen.

Durchführung

Die Methode besteht aus fünf Schritten und einer anschließenden Reflexion.

Nach der Durchführung der Einstiegsmethode (erscheint September 2021) leitet der*die Teamer*in über zum Inhalt dieser Übung. Er*sie führt in das Thema ein, indem er*sie davon berichtet, dass während der Corona-Pandemie die Debatte über die Freigabe von Patenten neu aufgeflammt ist. Anhand folgender Blitzlicht-Fragen können die Teilnehmer*innen bereits ihren aktuellen Wissensstand mit der Gruppe teilen:

  • Habt ihr schon mal von Patenten auf Impfstoffe gehört?
  • Was wisst ihr von der Debatte über die Freigabe von Patente auf Corona Impfstoffe?

Anhand der Forderung nach der Freigabe der Patente im Zusammenhang mit der CoVid-19- Pandemie lernen die Teilnehmer*innen in der nachfolgenden Übung die verschiedenen Positionen der Akteur*innen der Debatte kennen.

Da die Debatte zum Zeitpunkt der Methodenerstellung im vollen Gange war, kann es sein, dass sich nach der Veröffentlichung der Methode Ende Juli 2021 bereits Gesetze oder Entscheidungen geändert haben. Falls dies der Fall sein sollte, sollte der*die Teamer*in im Vorfeld darauf hinweisen. Unabhängig von einer veränderten Entwicklung können mit der Übung aber gut die verschiedenen Perspektiven und Machtverhältnisse in der Debatte nachgezeichnet werden.

Erster Schritt: Verfassen von Tweets (30 min)

Nach der kurzen Einleitung stellt der*die Teamer*in den Arbeitsauftrag vor und verteilt die Materialien (pro Kleingruppe ein Factsheet, Arbeitsauftrag und Vorlage „Twitter-Post und Likes“) an die fünf Kleingruppen. Jede Kleingruppe beschäftigt sich mit jeweils eine*r der fünf Akteur*innen. Die Teilnehmer*innen finden sich entweder nach Interesse in den jeweiligen Kleingruppen zusammen oder die Teamer*innen ordnen sie zu. Die Akteur*innen sind:

  • BioNTech
  • Regierungen von Indien und Südafrika
  • World-Health-Organisation (WHO)
  • People´s Health Movement
  • Regierung von Deutschland

Die jeweiligen Positionen und Argumente zu einer Aufhebung der Patente durch die Welthandelsorganisation (WTO) sind auf den Factsheets beschrieben. Die Teilnehmer*innen sollen sich anhand der Leitfragen über die Positionen in ihrem Factsheet austauschen. Verständnisfragen können an den*die Teamer*in gestellt werden. Die Teilnehmer*innen haben die Aufgabe zwei bis drei Tweets zu formulieren, die die Position ihrer jeweiligen Akteur*innen zusammenfasst (Leitfrage: „Soll das Patentsystem auf Corona-Impfstoffe global abgeschafft werden?“). Dafür nutzen sie die Vorlage „Twitter – Post und Likes“. Diese Tweets sollen maximal 280 Zeichen lang sein und deutlich die Meinung ihres*r Akteur*in widerspiegeln. In der anschließenden „Twitter Diskussion“ bringen sie die Tweets zum passenden Moment ein. Der*die Teamer*in sollte darauf achten, dass allen Teilnehmer*innen klar ist was mit einer „Twitter-Diskussion“ gemeint ist. Gegebenenfalls zeigt der*die Teamer*in ein Beispiel auf Twitter. Für die Kleingruppenarbeit haben die Teilnehmer*innen 30 Minuten Zeit.

Zweiter Schritt: Vorstellen der Tweets (10 min)

Im Anschluss stellen sich die Kleingruppen gegenseitig ihre Tweets vor und pinnen oder hängen sie gut sichtbar an eine (Stell-)Wand. Die Leitfrage lautet: „Soll das Patentsystem auf Corona-Impfstoffe global abgeschafft werden?“

Die Gruppe „Regierungen von Indien und Südafrika“ beginnt und die anderen Gruppen folgen.

Dritter Schritt: Kleingruppen – Retweets und Antworten (20 min)

In der zweiten Kleingruppen-Arbeitsphase besteht die Herausforderung darin, auf die Argumente und Meinungen der anderen Positionen zu reagieren. Die Kleingruppen können sich einen Tweet der anderen Akteur*innen heraussuchen und diesen „retweeten“ und um ein eigenes bestärkendes oder kritisierendes Statement ergänzen um damit das Argument einer anderen Gruppe bestärken oder ihm widersprechen. Dabei sollten die Teilnehmer*innen möglichst ihrer Rolle treu bleiben. Sie können auch „Likes“ an andere Tweets verteilen, wenn sie das Argument einer Gruppe stärken möchten.

Vierter Schritt: Twitter Gespräch (10 min)

Die Gruppen kommen erneut vor der (Stell-)wand zusammen und stellen sich ihre Reaktionen und neuen Argumente vor. Die Reihenfolge kann von der Gruppe selbst bestimmt oder von dem*der Teamer*in moderiert werden. Auch die „Likes“ können dann verteilt werden.

Je nach Zeit und Motivation der Teilnehmer*innen kann eine weitere Runde für die Twitter-Diskussion durchgeführt werden. Dabei wiederholen sich Schritt drei und vier.

Fünfter Schritt: Rollen verlassen

Für die abschließende Reflexion ist es wichtig, dass den Teilnehmer*innen die Gelegenheit gegeben wird, die bisherige Rolle der*des jeweiligen Akteur*in zu verlassen. Der Rollenausstieg soll deutlich machen, dass alle Teilnehmer*innen während der Argumentationsphase eine Rolle eingenommen haben, die von ihrer eigenen zu unterscheiden ist. Dafür können Körperübungen angeleitet werden. Eine Möglichkeit ist, dass die Teilnehmer*innen gebeten werden aufzustehen, etwas zu springen und sich am ganzen Körper zu schütteln. Abschließend kann mit den Händen einmal über den ganzen Körper die Rolle ausgestrichen werden. Angefangen von den Armen, dem Oberkörper hin zu den Beinen.

Durchführung in Online-Formaten

Die Methode besteht aus fünf Schritten und einer anschließenden Reflexion.

Nach der Durchführung der Einstiegsmethode (erscheint September 2021) leitet der*die Teamer*in über zum Inhalt dieser Übung. Er*sie leitet in das Thema ein, indem er*sie davon berichtet, dass während der Corona-Pandemie die Debatte über die Freigabe von Patenten neu aufgeflammt ist. Anhand folgender Blitzlicht-Fragen, können die Teilnehmer*innen bereits ihren aktuellen Wissensstand mit der Gruppe teilen:

  • Habt ihr schon mal von Patenten auf Impfstoffe gehört?
  • Was wisst ihr von der Debatte über die Freigabe von Patente auf Corona Impfstoffe?

Anhand der Forderung nach der Freigabe der Patente im Zusammenhang mit der Corona Pandemie lernen die Teilnehmer*innen in der nachfolgenden Übung die verschiedenen Positionen der Akteur*innen der Debatte kennen.

Da die Debatte zum Zeitpunkt der Methodenerstellung im vollen Gange war, kann es sein, dass sich nach der Veröffentlichung der Methode Ende Juli 2021 bereits Gesetze oder Entscheidungen geändert haben. Falls dies der Fall sein sollte, sollte der*die Teamer*in im Vorfeld darauf hinweisen. Unabhängig von einer veränderten Entwicklung können mit der Übung aber gut die verschiedenen Perspektiven und Machtverhältnisse in der Debatte nachgezeichnet werden.

Erster Schritt: Verfassen von Tweets (30 min)

Nach der kurzen Einleitung stellt der*die Teamer*in den Arbeitsauftrag vor und teilt die Materialien (H5P – Tool und Board „Twitter Diskussion“) mit den Teilnehmer*innen. Sie bekommen nun die Aufgabe sich in Kleingruppen (Break-Out-Sessions) jeweils mit eine*r*m Akteur*in der Debatte um Patente zu beschäftigen. Die Teilnehmer*innen finden sich entweder nach Interesse in den jeweiligen Kleingruppen zusammen oder die Teamer*innen ordnen sie zu. Die Akteur*innen sind:

  • BioNTech
  • Regierungen von Indien und Südafrika
  • World-Health-Organisation (WHO)
  • People´s Health Movement
  • Regierung von Deutschland

Die jeweiligen Positionen und Argumente zu einer Aufhebung der Patente durch die Welthandelsorganisation (WTO) sind auf den Factsheets beschrieben (H5P-Tool). Die Teilnehmer*innen sollen sich anhand der Leitfragen in dem Arbeitsauftrag (H5P-Tool) über die Positionen in ihrem Factsheet austauschen. Verständnisfragen können an den*die Teamer*in gestellt werden. Die Teilnehmer*innen haben die Aufgabe zwei bis drei Tweets zu formulieren, die die Position ihrer jeweiligen Akteur*innen zusammenfasst (Leitfrage: „Soll das Patentsystem auf Corona-Impfstoffe global abgeschafft werden?“). Dafür nutzen sie das Board „Twitter Diskussion“. Diese Tweets sollen maximal 280 Zeichen lang sein und deutlich die Meinung ihres*r Akteur*in widerspiegeln. In der anschließenden „Twitter Diskussion“ bringen sie die Tweets zum passenden Moment ein. Der*die Teamer*in sollte darauf achten, dass allen Teilnehmer*innen klar ist was mit einer „Twitter-Diskussion“ gemeint ist. Gegebenenfalls zeigt der*die Teamer*in ein Beispiel auf Twitter. Für die Kleingruppenarbeit haben die Teilnehmer*innen 30 Minuten Zeit.

Zweiter Schritt: Vorstellen der Tweets (10 min)

Nach der Kleingruppenarbeit kommen alle Teilnehmer*innen im Plenum zusammen. Der*die Teamer*in teilt das Board mit den Tweets über seinen*ihren Bildschirm und die Kleingruppen stellen sich gegenseitig ihre Tweets vor.

Die Leitfrage lautet: „Soll das Patentsystem auf Corona-Impfstoffe global abgeschafft werden?“

Die Gruppe „Regierungen von Indien und Südafrika“ beginnt und die anderen Gruppen folgen.

Der*die Teamer*innen kann die Tweets clustern und sortieren um das Board übersichtlicher zu gestalten.

Dritter Schritt: Kleingruppen – Retweets und Antworten (20 min)

In der zweiten Kleingruppen-Arbeitsphase besteht die Herausforderung darin, auf die Argumente und Meinungen der anderen Positionen zu reagieren. Die Kleingruppen finden sich erneut in Break-Out-Rooms ein. Ihr Aufgabe ist, sich Tweets der anderen Akteur*innen heraussuchen und diese zu „retweeten“ und um ein eigenes bestärkendes oder kritisierendes Statement ergänzen um damit das Argument einer anderen Gruppe zu bestärken oder ihm zu widersprechen. Dabei sollten die Teilnehmer*innen möglichst ihrer Rolle treu bleiben. Sie können auch „Likes“ an andere Tweets verteilen, wenn sie das Argument einer Gruppe stärken möchten.

Vierter Schritt: Twitter Gespräch (10 min)

Die Gruppen kommen erneut im Plenum zusammen, der *die Teamer*in teilt den Bildschirm mit dem Board und stellen sich ihre Reaktionen und neuen Argumente vor. Die Reihenfolge kann von der Gruppe selbst bestimmt oder von dem*der Teamer*in moderiert werden. Auch die „Likes“ können dann verteilt werden.

Je nach Zeit und Motivation der Teilnehmer*innen kann eine weitere Runde für die Twitter-Diskussion durchgeführt werden. Dabei wiederholen sich Schritt drei und vier.

Fünfter Schritt: Rollen verlassen

Für die abschließende Reflexion ist es wichtig, dass den Teilnehmer*innen die Gelegenheit gegeben wird, die bisherige Rolle der*des jeweiligen Akteur*in zu verlassen. Der Rollenausstieg soll deutlich machen, dass alle Teilnehmer*innen während der Argumentationsphase eine Rolle eingenommen haben, die von ihrer eigenen zu unterscheiden ist. Dafür können Körperübungen angeleitet werden. Eine Möglichkeit ist, dass die Teilnehmer*innen gebeten werden aufzustehen, etwas zu springen und sich am ganzen Körper zu schütteln. Abschließend kann mit den Händen einmal über den ganzen Körper die Rolle ausgestrichen werden. Angefangen von den Armen, dem Oberkörper hin zu den Beinen.

Diskusssion und Reflexion

Nach der „Twitter-Diskussion“ leitet der*die Teamer*in die Reflexion an um einen Transfer zu gewährleisten. Die folgenden Fragen dienen als Leitfragen, müssen/sollen aber nicht alle gestellt werden.

Emotionale Ebene

  • Wie fühlt ihr euch nach dieser Übung?
  • Wie hat es sich angefühlt eure jeweilige Position zu vertreten?
  • Fandet ihr es schwer oder leicht die jeweiligen Tweets zu formulieren?

Reflexion der Diskussion

  • Wie wurde die Diskussion geführt? Fandet ihr sie emotional oder sachlich? Wie habt ihr miteinander über die Tweets kommuniziert?
  • Gab es eine Position, die ihr als sehr überzeugend wahrgenommen habt? Wenn ja, warum?
  • Welche Argumente fandet ihr schlüssig, welche weniger?
  • Welche Fragen sind offengeblieben?
  • Lässt sich die Komplexität des Themas in einem oder mehreren Tweets angemessen darstellen?
  • Was ist eure eigene Meinung zu dem Thema nach dieser Diskussion?

Menschenrecht auf Gesundheit

  • Können alle Länder ihre Bewohner*innen ausreichend mit Corona-Impfstoffen versorgen? Warum gibt es global große Unterschiede bei den Impfquoten?
  • Wem gehört das Wissen über die Herstellung von Corona-Impfstoffen? Wem gehören die Patente auf Impfstoffe?
    • Ist das Wissen darüber global gerecht verteilt? Wenn nein, warum ist das so?
    • Welche Länder unterstützen das sogenannte TRIPS Waiver-Abkommen?
    • Welchen Standpunkt vertritt Deutschland in der Debatte?
  • Artikel 25 der UN-Menschenrechtskonvention sagt: „Jeder hat das Recht auf einen Lebensstandard, der seine und seiner Familie Gesundheit und Wohl gewährleistet, einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztliche Versorgung und notwendige soziale Leistungen, sowie das Recht auf Sicherheit im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit, Invalidität oder Verwitwung, im Alter sowie bei anderweitigem Verlust seiner Unterhaltsmittel durch unverschuldete Umstände.“
  • Warum sind global die Zugänge zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung ungleich verteilt? Findet ihr das gerecht?
    • Welche Strukturen erhalten eine ungerechte globale Gesundheitsversorgung?
  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das Ziel Gesundheit für die gesamte Weltbevölkerung zu erreichen, unabhängig vom Geburtsort, der sozialen oder nationalen Zugehörigkeit oder des politischen und wirtschaftlichen Hintergrundes. Die Entscheidungen über die jeweiligen Maßnahmen liegen allerdings bei den einzelnen Staaten.
    • Was müsste sich ändern, damit die Zugänge zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung für alle global gewährleistet werden könnte?
    • Spiel das Thema „Solidarität“ eine Rolle in der Diskussion?
  • Kennt ihr Initiativen oder Organisationen, die sich für eine globale gerechte Gesundheitsversorgung einsetzen?

Fallstricke

  • Die*der Teamer*in sollte darauf achten, dass zwischen den verschiedenen Ländern des Globalen Südens differenziert wird und die Teilnehmer*innen keine Stereotype reproduzieren. Sollten Teilnehmer*innen Staaten des Globalen Südens verallgemeinern und defizitär darstellen, sollte der*die Teamer*in auf globale Machtverhältnisse wie Kapitalismus oder postkoloniale Strukturen eingehen und diese erklären.
  • Das Thema „globaler Zugang zu Gesundheit“ ist sehr breit und komplex. Diese Übung öffnet den Raum um anhand der Corona-Pandemie das Thema zu diskutieren. Durch die Komplexität gibt es keine einfachen Lösungen. Es sollte bei der Diskussion darauf geachtet werden, dass die Teilnehmer*innen lernen diese Komplexität auszuhalten. Ein Verständnis von globalen Machtstrukturen kann helfen die Komplexität auszuhalten.
  • Die Teamer*in sollte sich darauf vorbereiten, dass es Teilnehmer*innen gibt, die Verschwörungsideologien zu den Themen Impfen und Finanzierung der WHO verbreiten könnten. Sollten entsprechende Äußerungen in der Diskussion fallen, muss der*die Teamer*in reagieren. Die Übung „Verschwörungsideologien und ihre Verbreitung über das Internet“ beschäftigt sich mit der Verbreitung von Verschwörungsideologien und kann mit dieser Methode kombiniert werden.

Literatur:

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