Übung 3

Verschwörungsideologien und ihre Verbreitung über das Internet


zur übung

methodenbeschreibung

Kurzdefinition

Die Teilnehmer*innen erwerben Grundwissen zum Thema „Verschwörungsideologien in Zeiten der Corona-Pandemie“ und ihrer Verbreitung. Nach einem kurzen Einstieg und einem Input zu Verschwörungsideologien erarbeiten sich die Teilnehmer*innen Wissen darüber, wie sich Verschwörungsideologien durch Soziale Medien, den Messengerdienst Telegram und Imageboards verbreiten. Abschließend diskutieren sie verschiedene Handlungsmöglichkeiten.

Methode: Assoziationsübung mit Bildern, interaktiver Input, Kleingruppenarbeit

Zeitaufwand: ca. 140 Minuten (für die Durchführung in Online Veranstaltungen mehr Zeit einplanen)

Zielgruppen: Jugendliche ab Klasse 9

Gruppengröße: 6 – 30 Teilnehmer*innen

Arbeitsmaterial: Input-Präsentation (h5p- Tool) und Skript, Factsheets für Kleingruppen, Arbeitsauftrag Kleingruppen, fiktive Verschwöungserzählung

Präsenz-Format (Material): Stuhlkreis, weitere Räume für Kleingruppen, Moderationsmaterial, Flipcharts, Computer, Beamer, Lautsprecher

Online-Format (Technische Voraussetzungen): Online-Konferenz-Tool mit folgenden Funktionen: Teilnahme per Video und Audio, Break-Out-Sessions, Pad oder Board für die Präsentation der Kleingruppen

Teamer*innen: 2

Komplexität: Die Übung ist vielschichtig und komplex. Die Teilnehmer*innen erhalten durch einen Input grundlegende Informationen zu Verschwörungsideologien. Im Anschluss erarbeiten sie sich anhand textbasierten Factsheets weiteres Wissen – das setzt ein gewisses Maß an Konzentration und die Fähigkeit zu eigenständigem Arbeiten voraus. Die benutzte Sprache ist komplex. Die Materialien und Inhalte sind nur auf Deutsch verfügbar.

Ziele

Die Teilnehmer*innen erwerben Grundwissen über die Charakteristika, Funktionsweisen und Gefahren von Verschwörungsideologien. Sie lernen ihren historischen Kontext kennen und können sie in den aktuellen Kontext der Corona Pandemie einordnen. Sie reflektieren, dass Krisen wie die Pandemie Gefühle der Angst und Unsicherheit bei uns hervorrufen können und dadurch die Gefahr besteht, dieser komplexen Situation mit dem Glauben an Verschwörungserzählungen zu begegnen.

In einer kritischen Auseinandersetzung mit verschiedenen Sozialen Medien, wie Instagram, facebook und YouTube sowie dem Messengerdienst Telegram und Imageboards entwickeln sie ein Verständnis dafür, wie die Plattformen zu der Verbreitung von Verschwörungsideologien beitragen.

Die Teilnehmer*innen lernen abschließend, wie sie verschwörungsideologische Inhalte erkennen können und erkennen Handlungsspielräume, um sich im digitalen Raum gegen die Verbreitung dieser einzusetzen.

Ablauf

Die Corona-Pandemie, erfunden um uns alle durch die Impfung mit einem Mikrochip zu überwachen; nicht CoVid-19, sondern sogenannte 5G-Strahlung mache uns krank – seit das Corona-Virus seit Anfang 2020 das Weltgeschehen nachhaltig beeinflusst, haben Verschwörungsideologien Hochkonjunktur. Die Erzählung, dass Eliten die Welt beherrschen ist allerdings kein neues Phänomen, sondern bezeichnend für Krisenzeiten. Nichtsdestotrotz bergen sie eine große Gefahr, da sie rassistische, FLINT*-feindliche und antisemitische Weltbilder reproduzieren.

Vor allem die rasante Verbreitung in digitalen Räumen, z.B. durch Influencer*innen, in Social Media, Messengerdiensten oder sogenannten Imageboards macht das Thema so brisant. Viele Jugendliche kommen über die genannten Kanäle in Kontakt mit Verschwörungsideologien. Das vermitteln einer machtkritischen Medienkompetenz hilft Jugendlichen und jungen Erwachsenen Verschwörungsideologien zu enttarnen und dagegen zu argumentieren.

Nach einem visuellen Einstieg über eine Bildersuche zu „Corona-Pandemie“ lernen die Teilnehmer*innen in dieser Übung anhand eines Inputs die Kennzeichen und Funktionen von Verschwörungsideologien kennen und können sie in das aktuelle Geschehen einordnen. In einer anschließenden Kleingruppenarbeit erarbeiten sich die Teilnehmer*innen Wissen darüber, wie sich Verschwörungsideologien im digitalen Raum (via YouTube, Instagram, Facebook, Telegram und sogenannten Imageboards) verbreiten. Im Anschluss setzen sie sich mit Handlungsoptionen auseinander um auf die Verbreitung von Verschwörungsideologien reagieren zu können.

Vorbereitung

Der*die Teamer*in beschäftigt sich vorab mit den Funktionsweisen und Charakteristika von Verschwörungsideologien um den Input präsentieren zu können.

Bei der Durchführung in Präsenz-Formaten druckt der*die Teamer*in die Factsheets und den Arbeitsauftrag für die Kleingruppen aus und gestaltet die Umgebung für die Kleingruppen. Für den Input bereitet er*sie Computer, Beamer und Lautsprecher vor.

Für die Durchführung in Online-Formaten bereiten die Teamer*innen ein Tool wie Mentimeter (https://www.mentimeter.com/) oder Pingo (https://trypingo.com/de/)  vor und erklären den Teilnehmer*innen die Funktion. Außerdem bereitet er*sie ein Pad vor(z.B. https://yopad.eu/) vor. Es dient zur stillen Diskussion nach dem Input (Leitrfagen in das Pad kopieren) und um die Charakteristika von Verschwörungserzählungen in den Kleingruppen zusammenzutragen.

Durchführung

Die Methode besteht aus fünf Teilen: Einstieg, interaktiver Input, Kleingruppenphase, Handlungsstrategien, Diskussion und Reflexion.

Einstieg (15 Minuten):

Der*die* Teamer*innen projiziert mit Hilfe des Beamers das Ergebnis einer Suchmaschinen-Bildersuche (z.B. ecosia, duckduckgo) zu den Schlagworten „Corona Pandemie” an die Wand. Über den Beamer, für alle Teilnehmer*innen gut sichtbar, scrollt er*sie langsam durch die Bilder. Die Teilnehmer*innen schreiben auf Moderationskarten die Gefühle, die sie beim Anblick der Bilder (und in Bezug auf die Corona-Krise) empfinden. Im Anschluss lesen die Teilnehmer*innen ihre Karten vor und der*die Teamer*innen clustert sie für alle gut sichtbar. Im Plenum reflektieren die Teilnehmer*innen die Begriffe anhand folgender Leitfragen:

  • Was fällt euch auf?
  • Welche Gefühle dominieren?
  • Was macht es mit euch, solche Gefühle zu haben?
  • Wie geht ihr und Menschen in eurem Umfeld mit solchen Emotionen um?

Die Teamer*innen weisen darauf hin, dass insbesondere Krisen sehr viele verunsichernde Emotionen bei uns erzeugen können. Komplexe gesellschaftliche Zusammenhänge in Krisen erschweren die Orientierung. Die Teamer*innen vermitteln wertschätzend, dass es keine einfachen Lösungen im Umgang mit komplexen Zusammenhängen gibt, sondern eine Möglichkeit mit Komplexität umzugehen ist, sie als solche anzuerkennen und anzunehmen und dass es nicht immer eine schnelle und gute Lösung für alle Probleme gibt.

Im Anschluss an den kurzen Austausch leiten die Teamer*innen zum Input über: Einige Menschen versuchen sich komplexe Ereignisse wie die Corona-Pandemie mit Verschwörungsideologien zu erklären. Das ist eine gefährliche Lösungsstrategie, weil sie auf diskriminierenden Falschinformationen und menschenfeindlichen Weltbildern beruht.

Interaktiver Input (30 min)

Die Teamer*innen projizieren die Input-Präsentation (h5p-Tool bei „Zur Übung“) an die Wand und wechseln sich mit dem vortragen des Inputs ab. Der Input enthält ein Video und verschiedene Reflexionsfragen, sodass die Teilnehmer*innen abwechslungsreich über die Charakteristika, die Funktionsweisen und die Gefahr von Verschwörungsideologien lernen. Der Input ist folgendermaßen gegliedert:

  • Einstieg
  • Charakteristika von Verschwörungsideologien (Video „auf Klo – Verschwörungstheorien: An diesen 6 Merkmalen erkennst Du sie“, https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=CqinZCmnyE4)
  • Funktionen von Verschwörungsideologien
  • Gefahr von Verschwörungsideologien
  • Verschwörungsideologien in der Corona-Pandemie
  • Verbreitung von Verschwörungsideologien über Social Media

Reflexion zum Input (ca. 10 min):

In Form der Reflexionsmethode „Kugellager“ (siehe Übung „Das Internet auf meinem Handy braucht Lithium im Akku“), tauschen sich die Teilnehmer*innen ausgehend von folgenden Fragen kurz über den Input aus:

  • Was war neu für euch? Was hat euch überrascht?
  • Was wusstet ihr schon?
  • Welche Funktionen und damit auch Gefahren haben Verschwörungsideologien? Fallen euch noch weitere nicht genannte ein?
  • Sind euch schon mal Verschwörungsideologien begegnet? Wenn ja in welchen Kontexten?

Kleingruppenphase (40 Minuten):

Nach einer Pause leiten die Teamer*innen zum nächsten Schritt über: Die Teilnehmer*innen wissen nun was Verschwörungsideologien sind, welche Funktionen sie haben und warum sie gefährlich sind. Ein weiterer Punkt, der sie so gefährlich und unkontrollierbar macht ist die Verbreitung im Internet. Die Teilnehmer*innen finden sich nun in Kleingruppen ein, um zu recherchieren wie genau Verschwörungsideologien über folgende verschiedene Kanäle und Plattformen verbreitet werden:

  • YouTube
  • Facebook
  • Instagram
  • Messengerdienst Telegram
  • Imageboards

Die Teilnehmer*innen finden sich entweder nach Interesse in den jeweiligen Kleingruppen zusammen oder die Teamer*innen ordnen sie zu. Sollten sich nicht zu allen Medien eine Kleingruppe bilden, sollten die Teamer*innen darauf achten, dass es mindestens jeweils eine Gruppe zu YouTube, Facebook oder Instagram gibt, sowie mindestens eine weitere zu Telegram und Imageboards. Die Teilnehmer*innen haben nun die Aufgabe sich in den nächsten 30 Minuten das jeweilige Factsheet durchzulesen und darüber ins Gespräch zu kommen. Die Leitfragen dazu finden sie im Arbeitsauftrag. Im Anschluss fassen die Kleingruppen die jeweiligen Charakteristika ihrer Plattform in mindestens fünf Punkten zusammen und visualisieren sie auf einem Flipchart, das sie später präsentieren sollen. Die Teamer*innen bewegen sich zwischen den Kleingruppen und unterstützen bei Begriffsunklarheiten oder Fragen.

Zurück im Plenum stellen alle Kleingruppen kurz ihre Plattform im Bezug zur Verbreitung von Verschwörungsideologien vor. Im Anschluss werden Verständnisfragen geklärt und ein*e Teamer*in leitet eine Reflexion im Plenum ein (ca. 10 Min):

  • Wo seht ihr Gemeinsamkeiten zwischen den Plattformen und worin unterscheiden sie sich?
  • Wieso verbreiten sich Fake News und Verschwörungserzählungen besonders gut über diese Medien?
  • Sind euch schon mal verschwörungsideologische Inhalte im Netz begegnet? Wenn ja, wie seid ihr damit umgegangen?

Durchführung in Online-Formaten

Die Methode besteht aus fünf Teilen: Einstieg, interaktiver Input, Kleingruppenphase, Handlungsstrategien, Diskussion und Reflexion.

Einstieg (15 Minuten):

Der*die* Teamer*innen teilt mit den Teilnehmer*innen seinen Bildschirm auf dem das Ergebnis einer Suchmaschinen-Bildersuche (z.B. ecosia, duckduckgo) zu den Schlagworten „Corona Pandemie” an die Wand. Für alle Teilnehmer*innen gut sichtbar, scrollt er*sie langsam durch die Bilder. Die Teilnehmer*innen teilen in einem „Life-Poll“-Tool (z.B. Mentimeter oder Pingo) die Gefühle, die sie beim Anblick der Bilder (und in Bezug auf die Corona-Krise) empfinden. Im Anschluss teilen die Teamer*innen das Ergebnis der Sammlung mit Hilfe des Screensharing mit den Teilnehmer*innen. Wir empfehlen dazu die Ansicht in einer „Wortwolke“, da gleiche Begriffe direkt geclustert. Im Plenum reflektieren die Teilnehmer*innen die Begriffe anhand folgender Leitfragen:

  • Was fällt euch auf?
  • Welche Gefühle dominieren?
  • Was macht es mit euch, solche Gefühle zu haben?
  • Wie geht ihr und Menschen in eurem Umfeld mit solchen Emotionen um?

Die Teamer*innen weisen darauf hin, dass insbesondere Krisen sehr viele verunsichernde Emotionen bei uns erzeugen können. Komplexe gesellschaftliche Zusammenhänge in Krisen erschweren die Orientierung. Die Teamer*innen vermitteln wertschätzend, dass es keine einfachen Lösungen im Umgang mit komplexen Zusammenhängen gibt, sondern eine Möglichkeit mit Komplexität umzugehen ist, sie als solche anzuerkennen und anzunehmen und dass es nicht immer eine schnelle und gute Lösung für alle Probleme gibt.

Im Anschluss an den kurzen Austausch leiten die Teamer*innen zum Input über: Einige Menschen versuchen sich komplexe Ereignisse wie die Corona-Pandemie mit Verschwörungsideologien zu erklären. Das ist eine gefährliche Lösungsstrategie, weil sie auf diskriminierenden Falschinformationen und menschenfeindlichen Weltbildern beruht.

Interaktiver Input (30 min)

Die Teamer*innen teilen ihren Bildschirm mit dem geöffneten H5P-Tool „Input-Präsentation“ mit den Teilnehmer*innen und wechseln sich mit dem Vortragen des Inputs ab. Der Input enthält ein Video und verschiedene Reflexionsfragen, sodass die Teilnehmer*innen abwechslungsreich über die Charakteristika, die Funktionsweisen und die Gefahr von Verschwörungsideologien lernen. Der Input ist folgendermaßen gegliedert:

  • Einstieg
  • Charakteristika von Verschwörungsideologien (Video „auf Klo – Verschwörungstheorien: An diesen 6 Merkmalen erkennst Du sie“, https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=CqinZCmnyE4)
  • Funktionen von Verschwörungsideologien
  • Gefahr von Verschwörungsideologien
  • Verschwörungsideologien in der Corona-Pandemie
  • Verbreitung von Verschwörungsideologien über Social Media

Reflexion zum Input (ca. 12 min):

In Form der Reflexionsmethode „stille Diskussion“ reflektieren die Teilnehmer*innen ausgehend von folgenden Fragen kurz über den Input. Dazu erstellt der*die Teamer*in ein Pad im Vorfeld mit folgenden Leitfragen und teilt den Link mit den Teilnehmer*innen.

  • Was war neu für euch? Was hat euch überrascht?
  • Was wusstet ihr schon?
  • Welche Funktionen und damit auch Gefahren haben Verschwörungsideologien? Fallen euch noch weitere nicht genannte ein?
  • Sind euch schon mal Verschwörungsideologien begegnet? Wenn ja in welchen Kontexten?

Kleingruppenphase (40 Minuten):

Nach einer Pause leiten die Teamer*innen zum nächsten Schritt über: Die Teilnehmer*innen wissen nun was Verschwörungsideologien sind, welche Funktionen sie haben und warum sie gefährlich sind. Ein weiterer Punkt, der sie so gefährlich und unkontrollierbar macht ist die Verbreitung im Internet. Die Teilnehmer*innen finden sich nun in Break-Out-Sessions ein, um zu recherchieren wie genau Verschwörungsideologien über folgende verschiedene Kanäle und Plattformen verbreitet werden:

  • YouTube
  • Facebook
  • Instagram
  • Messengerdienst Telegram
  • Imageboards

Die Teilnehmer*innen finden sich entweder nach Interesse in den jeweiligen Kleingruppen zusammen oder die Teamer*innen ordnen sie zu. Sollten sich nicht zu allen Medien eine Kleingruppe bilden, sollten die Teamer*innen darauf achten, dass es mindestens jeweils eine Gruppe zu YouTube, Facebook oder Instagram gibt, sowie mindestens eine weitere zu Telegram und Imageboards. Teamer*innen teilen den Link zum H5P Tool und den Link zu einem Pad mit den Kleingruppen. Die Teilnehmer*innen haben nun die Aufgabe sich in den nächsten 30 Minuten das jeweilige Factsheet durchzulesen und darüber ins Gespräch zu kommen. Die Leitfragen dazu finden sie im Arbeitsauftrag im H5P-Tool. Im Anschluss fassen die Kleingruppen die jeweiligen Charakteristika ihrer Plattform in mindestens fünf Punkten zusammen und visualisieren sie im Pad, das sie später präsentieren sollen. Die Teamer*innen bewegen sich zwischen den Kleingruppen und unterstützen bei Begriffsunklarheiten oder Fragen.

Zurück im Plenum stellen alle Kleingruppen kurz ihre Plattform im Bezug zur Verbreitung von Verschwörungsideologien vor. Im Anschluss werden Verständnisfragen geklärt und ein*e Teamer*in leitet eine Reflexion im Plenum ein (ca. 10 Min):

  • Wo seht ihr Gemeinsamkeiten zwischen den Plattformen und worin unterscheiden sie sich?
  • Wieso verbreiten sich Fake News und Verschwörungserzählungen besonders gut über diese Medien?

Sind euch schon mal verschwörungsideologische Inhalte im Netz begegnet? Wenn ja, wie seid ihr damit umgegangen?

Diskusssion und Reflexion

Zum Abschluss folgt eine Diskussion und Reflexion (ca. 40 Minuten). Die Teamer*innen teilen über den Beamer (online per Screenshare) die Folie „Verschwörungserzählung“ und kontextualisieren den vermeintlichen Instagram-Post folgendermaßen: „Nehmt an, folgende Slide taucht in eurem Insta-Feed auf. Wie geht ihr damit um?“. Sie weißen darauf hin, dass es sich um eine erfundene und fiktive Verschwörunsgerzählung handelt. Die Teilnehmer*innen lesen sich die erfundene Verschwörungserzählung durch und diskutieren anschließend, welche konkreten Handlungsoptionen sie haben.

Die Teamer*innen moderieren:

  • Was denkt ihr über den Post? Was fällt euch auf?
  • Könnte man eine Verschwörungserzählung vermuten? Wenn ja, woran macht ihr das fest?
  • Wie fühlen sich die beschuldigten Schüler*innen
  • Stellt euch vor, ein*e Schüler*in eurer Schule postet diese Falschinformation auf Instagram. Wie würdet ihr darauf im digitalen Raum reagieren? (Melden oder Kommentar verfassen)

Die Teilnehmer*innen finden sich mit ihrem*r jeweiligen Nachbar*in zusammen (in Online-Workshops in Break-Out Sessions) und verfassen in den nächsten 10 Minuten einen Kommentar auf den Post und schreiben diesen gut sichtbar auf ein DinA4 Blatt (in Online Workshops in den Chat oder ein Pad) Die Kommentare werden von den Teamer*innen eingesammelt und gut sichtbar aufgehängt, sodass alle Teilnehmer*innen diese durchlesen. Folgende Reflexionsfragen werden an die Gruppe gestellt:

  • Fandet ihr einen Kommentar besonders gut oder hilfreich?
  • Was wolltet ihr mit euren Kommentaren erreichen?
  • Welche Ideen habt ihr um gegen Verschwörungideologien im Internet aktiv zu werden? à Teamer*innen ergänzen die Handlungsoptionen der Teilnehmer*innen.
  • Haben die Geschichten und Informationen aus dieser Übung einen Einfluss darauf, wie ihr Social Media oder Messenger wie Telegram beurteilt? Wenn ja, welchen und warum? Wenn nein, warum?

Die Teamer*innen ergänzen im Anschluss die zusammengetragenen Handlungsoptionen der Teilnehmer*innen mit Hilfe der Folie „Handlungsoptionen“ im H5P-Tool:

  • Keine vereinfachten Weltbilder vertreten
  • Aufzeigen von menschenfeindlichen Weltbildern
  • Debunking à Faktenbasiertes Aufklären, warum es sich um eine Verschwörungsideologie handelt (setzt Fachwissen voraus)
  • Gegenerzählung anbieten und Komplexität deutlich machen
  • Grenzen des Sagbaren ziehen
  • Fragen stellen (Sie sprechen/Du sprichst von einer Verschwörung, für die X verantwortlich sein soll. Was wäre eine alternative Erklärung? // Mal angenommen, die Verschwörung existiert wirklich: Was bedeutet das konkret für Ihr/Dein Leben? // In welcher Lebenssituation ist Ihnen/Dir die Verschwörung aufgefallen? Warum ist Ihnen/Dir diese Erkenntnis so wichtig?
  • Deplatforming durch Melden von Inhalten

Hier finden die Teamer*innen weitere Empfehlungen für Handlungsoptionen:

Fallstricke

  • Da die Methode relativ komplex ist, sollte sie nur von Teamer*innen durchgeführt werden, die sich im Vorfeld Wissen zum Thema angeeignet haben und auf Fragen der Teilnehmer*innen adäquat reagieren können.
  • Es könnten Teilnehmer*innen dabei sein, die eine Verschwörungmentalität haben oder an eine -ideologie glauben bzw. sich sozial in entsprechenden Kontexten bewegen à die Teamer*innen haben die Aufgabe sensibel mit dem*der Teilnehmer*in umzugehen und entweder klare Grenzen ziehen (bei Fake News oder rassistischen Äußerungen) und Handlungsmöglichkeiten anbieten.
  • Verschwörungsideologien können eine identitätsstiftende Funktion haben und werden so unter Umständen zu einem sehr persönlichen Thema. Die Teamer*innen müssen darauf achten, dass sich über das Thema generell und vor allem über die Menschen, die daran glauben, nicht lustig gemacht wird.
  • Verschwörungsideologien hängen sehr häufig mit Antisemitismus, Sexismus oder Rassismus zusammen, von denen Teilnehmer*innen unter Umständen negativ betroffen sind. Die Teamer*innen sollten sich diesem Fallstrick bewusst sein und sich im Vorfeld Gedanken machen, wie sie Verletzungen vorbeugen bzw. diese auffangen kann.
  • Die Reproduktion von spezifischen Verschwörungsideologien kann diese auch ungewollt für die Teilnehmer*innen verfestigen. Die Teamer*innen sollten sehr vorsichtig mit der Reproduktion der Erzählungen umgehen und einen Fokus auf die grundsätzlichen Charakteristika, Funktionsweisen und Gefahren legen und nicht auf die einzelnen Erzählungen.
  • Das verwendete Beispiel der Verschwörungserzählung ist fiktiv und von den Entwickler*innen der Methode erfunden. Dies sollte mit den Teilnehmer*innen geteilt werden.
  • Da bei dem Thema häufig Fragen bezüglich Handlungsstrategien gegenüber Menschen, die an Verschwörungsideologien glauben, aufkommen, ist es empfehlenswert hier weiterführendes Infomaterial und Anlaufstellen bereitzustellen.

Literatur:

Download aller Materialien zur Übung